F Unscharfen Monitor nachjustieren
A Haben Sie bereits nach kurzer Arbeitszeit am Computer tränende Augen oder Augen- bzw. Kopfschmerzen? Nimmt Ihre Sehschärfe stetig ab? Dies können die Folgen längeren Arbeitens mit einem unscharfen Monitor sein!

Wie stellen Sie fest, ob Ihr Monitor unscharf ist? Am einfachsten geht dies, indem Sie softwaremäßig ein geeignetes Testbild erzeugen und damit die Bildschärfe überprüfen. Dazu eignet sich z.B. das Monitor-Test-Programm von Nokia, das kostenlos auf vielen Zeitschriften-CDROMs und im Internet verfügbar ist. Dieses Programm erzeugt verschiedene Testbilder und enthält auch weitere hilfreiche Informationen zum Thema Monitoreinstellungen.

Bereits nach wenigen Jahren kommt es bei allen Monitoren typ- und geräteabhängig in unterschiedlichem Ausmaß zu Bildunschäfen, entweder partiell oder ganzflächig. Nach ca. 5 Jahren ist praktisch jeder Monitor nicht mehr optimal scharf. Dies ist in der Regel als Folge von Alterungserscheinungen auf Dejustierung der Fokussierspannung der Bildröhre zurückzuführen. Durch erneuten Abgleich der Fokussierspannung kann die Bildschärfe in vielen Fällen praktisch wieder auf den Originalzustand eingestellt werden. Lediglich in den Fällen, wo die Bildschärfe als Folge einer Dejustierung der Bildkonvergenz nachgelassen hat, ist oft zusätzlich ein Neuabgleich der Bildkonvergenz erforderlich. Wegen der Komplexität bleibt dies aber i.d.R. dem Fachmann vorbehalten.

Die Nachjustierung der Fokussierspannung erfolgt meist mittels eines Drehpotis, das sich seitlich am Zeilentrafo befindet (lediglich bei einigen wenigen Gerätetypen ist das seitlich am Zeilentrafo befindliche Poti nicht angeschlossen; die Einstellung erfolgt dann über ein Poti, daß sich auf der Hauptplatine befindet. Diese Gerätetypen können wegen der großen Variabilität hier nicht behandelt werden).

Wichtiger Hinweis, bevor Sie weiterlesen:
Da die Justierarbeiten nur am offenen und eingeschaltetem Gerät durchgeführt werden können, müssen die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen unbedingt bekannt sein und beachtet werden. Jegliche Haftung für evtl. auftretende Schäden bei Durchführung unten beschriebener Arbeiten wird ausdrücklich ausgeschlossen! Falls Sie sich nicht absolut sicher sind, lassen Sie's lieber bleiben und lesen Sie nicht weiter!

Falls Sie sich sicher sind, den Abgleich sachgerecht und sicher durchführen zu können, so lesen Sie diese Anleitung unbedingt zuerst ganz durch, bevor Sie beginnen!

Stellen Sie sicher, daß weder Kinder noch Tiere während der Arbeiten in die Nähe des Monitors gelangen können!

Berühren Sie keine spannungsführenden Teile ! Achtung Hochspannung - Lebensgefahr!


Vorgehensweise:
Der Monitor wird von der Netzversorgung abgetrennt (Netzkabel entfernen!). Da diverse Bauteile trotzdem noch spannungsführend sein können, sollte mindestens 15 Minuten abgewartet werden, bevor die rückseitige Gehäuseabdeckung entfernt wird (das kann bei einigen Gerätetypen ziemlich kompliziert sein, falls Spezialschrauben eingesetzt sind, oder irgendwelche Kunststoff-Snap-Verbindungen durch Schlitze ausgehebelt werden müssen). Danach wird der Monitor standsicher auf nichtleitender!!! Unterlage (Achtung: unbedingt darauf achten, daß keine Schrauben oder Werkzeug auf der Unterlage herumliegen und versehentlich unter den Monitor rutschen/rollen können! Kurzschlußgefahr!). Danach wird das VGA-Kabel an Monitor und PC angesteckt.

Für alle folgenden Schritte hat es sich bewährt, diese auch Vorsorgegründen mit haushaltsüblichen Gummihandschuhen auszuführen:

Nun wird der Monitor an die Netzversorgung angeschlossen (Achtung, auch ohne Einschalten des Monitors können bereits jetzt spannungsführende Bauteile offen liegen!). Nach einer nochmaligen Überprüfung (alles richtig verkabelt? standsicherer Monitor? liegen auch wirklich keine Metallgegenstände in der Nähe herum, oder können zum Monitor hinkippen?) wird der Monitor eingeschaltet.

Abgleich:
Ein geeignetes Testbild (z.B. Testbild "Focus" des Nokia Monitor-Test-Programms) wird angezeigt und eine mindestens 10-minütige Warmlaufzeit folgt. Dann wird das Drehpoti (Achtung: das Poti kann durch Klebestoff o.ä. fixiert sein, so daß anfänglich ein etwas erhöhter Kraftaufwand erforderlich ist, um das Poti zu drehen) mittels eines Schraubendrehers (Kreuzschlitz bzw. Klinge; entweder voll aus isolierendem Material oder zumindest alle Metallteile durch Isolierband umwickelt; beim Einführen des Schraubendrehers unbedingt darauf achten, daß keinerlei spannungsführende Bauteile berührt werden: Kurzschlußgefahr!) so neu justiert, daß die Bildschärfe über die ganze Bildfläche etwa gleichmäßig ist. Die richtige Einstellung, d.h. der Kompromiß zwischen Mitten- und Randschärfe ist häufig "Geschmackssache". Ziel sollte aber sein, daß zumindest in den Bildbereichen, die am häufigsten betrachtet werden (d.h. Mitte, und linke Bildhälfte) die beste Schärfe eingestellt wird. Nachdem die Bildschärfe neu justiert wurde, kann die Poti-Einstellung mit Kleber oder Lack wieder fixiert werden.

Lokalisierung des Einstellpotis:
Das Einstellpoti befindet sich i.d.R.seitlich am Zeilentransformator. Der Zeilentransformator befindet sich häufig in linken hinteren Ecke des Monitors (von vorne gesehen), und kann am einfachsten dadurch erkannt werden, daß von Zeilentransformator zu Bildröhrenanode ein dickes rotes Kabel (Beschleunigungs-Hochspannung) führt, das mit einem "Saugnapf" an der Röhrenrückseite befestigt ist. In Bild 1 und Bild 2 sind Beispiele dazu zu sehen.

Der Zeilentransformator hat in vielen Fällen zwei Einstellpotis. Das für die Bildschärfe zuständige Poti ist am Zeilentrafo mit "FOCUS" beschriftet (oft schlecht zu lesen), und ist i.d.R. das obere. In Bild 3 und Bild 4 sind Beispiele dazu zu sehen. Das untere Poti ist meist "SCREEN" beschriftet, dient zur Grob-Einstellung der Bildhelligkeit und sollte nicht verändert werden.

Bei einigen Zeilentransformatoren gibt es sogar zwei, voneinander abhängige Einstellpotis für die Bildschärfe. Dann beträgt die Gesamtzahl der Einstellpotis drei, und die Focus-Potis sind die beiden oberen. In Bild 4 ist dazu ein Beispiel zu sehen. Da die beiden Potis voneinander abhängig die Bildschärfe in verschiedenen Bildschirmbereichen regeln, muß die Fokus-Einstellung wechselweise an beiden Potis erfolgen, bis auf der gesamten Bildschirmfläche gleichmäßig optimale Bildschärfe vorhanden ist .



Wichtiger Hinweis: Alle Tips&Tricks werden nach bestem Wissen gegeben. Eine Garantie oder gar Haftung wird ausdrücklich ausgeschlossen. Die Nachahmung erfolgt stets in eigener Verantwortung und auf eigenes Risiko - wenn etwas defekt ist, ist aber das Risiko naturgemäß nicht groß ;-)


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(c) 2002 Ludwig Steininger